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Während des 2. Weltkrieges gab es in Höxter mehrere Gefangenlager für Kriegsgefangene, die in der Industrie und Landwirtschaft eingesetzt wurden. Bis zum Überfall auf die Sowjetunion bestand die größte Gruppe von "Fremdarbeitern" aus Polen, während danach sowjetische Bürger das größte Kontingent ausmachten. Diese "Fremdarbeiter" waren äußerst schlecht untergebracht und erhielten nur sehr geringe Löhne. Nach Kriegsende war unter den deutschen Bürgern die Furcht groß vor Racheakten dieser Gefangenen. Der größte Racheakt von Fremdarbeitern geschah am 29. Juli 1945 in Fürstenau.
Das schrecklichste Geschehen für die Ortschaft Ottbergen und damit die schlimmste Katastrophe innerhalb des heutigen Stadtgebietes Höxter passierte am 22. Februar 1945 kurz nach 14:00 Uhr, als ein amerikanischer Luftangriff mit 33 viermotorigen Bombern auf Ottbergen etliche Wohnhäuser im Ortsteil Steinäckern zerstörte. Hauptsächlich betroffen waren die Hindenburgstraße, ein Haus in der Adolf-Hitler-Straße (heute Mittelstraße) sowie das neue Wohnhaus der damaligen "Papiermühle". Viele Einwohner hatten sich aus Angst in dem sogenannten "Sprung", einem Behelfsbunker unter dem Bahnkörper und der Bundesstraße geflüchtet, um Schutz zu finden.
Großbrände in Höxter hatte es reichlich gegeben. Die Lage der Stadt an der Weser und an einer der Haupthandelsstraßen ward der wirtschaftlichen Entwicklung der alten "Huxor"-Stadt zum Segen, sie gereichte ihr aber im 30jährigen Krieg oftmals zum Fluch. Von 1618, dem Jahre des Kriegsbeginnes an, bis zu seinem Ende wurde sie fast ununterbrochen von allen streitenden Bandenführern, Parteien und Völkern nacheinander erobert und gebrandschatzt. Dem entging auch die Abtei Corvey nicht. Auch der Siebenjährige Krieg ging an der Weserstadt nicht spurlos vorüber. Wie oft mögen Häuser der Stadt abgebrannt gewesen sein, wie viele menschliche Hilfe mag wohl geleistet worden sein im Kampf um diese Brände. Wenn im Jahre 1880 542 Wohnhäuser verzeichnet werden konnten, dann nicht ohne die bis dahin von mutigen Feuerwehrleuten geleistete Hilfe für Freunde und Nachbarn. Wie oft steht es zu lesen, dass ohne die Wehr Haus und Hof ein Raub der Flammen geworden wäre. "Den Anstrengungen der freiwilligen und der Städtischen Feuerwehr gelang es, das Feuer im Hause des Böttchermeisters H. A. Lülwes in der Holenbergstraße auf seinen Herd zu beschränken" (1880). Beim Brand des Club-Hauses am 8. Juni 1880 heißt es: Die hiesige Freiwillige Feuerwehr war früh und pünktlich zur Stelle . . ."
Und sogar ein Lobgedicht erschien in der Zeitung:
"Es kommt gerasselt die Feuerwehr,
Um zu sehen, wo denn das Feuer wär'.
Sie eilt, damit sie dem Feuer wehr',
Und dass nicht zu lange das Feuer währ'.
Denn, wer löscht am schnellsten das Feuer, wer?
Hoch, dreimal hoch, nur die Feuerwehr!"
Bereits im Jahre 1898 setzte durch die Presse ein Feldzug gegen die Brandgefahr ein, indem man vor allem die Jugend über die Gefährlichkeit des Spielens mit Feuer und Licht aufklärte. Man forderte, dass auch in den Schulen des öfteren eindringlich darüber gesprochen wird, dass gar nicht genug gewarnt werden kann. Es wurde vorgeschlagen, in die Schullesebücher entsprechende Lesestücke einzuschalten. Im Jahre 1900 brannte der Dachstuhl des Kaiserlichen Postamtes nieder. Größerer Schaden wurde verhütet. Um so verheerender aber wurde der Kiliani-Brand im Jahre 1901, von dem am 11. Mai folgendes berichtet wird: "Diese Nacht um 2 1/4 Uhr traf der Blitz den höheren der beiden Kiliani-Türme. Einem glimmenden Sterne gleich, zeigte sich zunächst eine nur kleine Flamme. An der Spitze des Turmes, nahe dem Hahn, lugte sie zum Schiefer heraus. Küster Hartmann, wohnhaft im Gebäude der heutigen Buchhandlung Julius Henze, bemerkte als erster das Unglück. Er zog die Brandglocke und rief die Freiwillige Feuerwehr. Kurz nach 2 1/2 Uhr rief der metallene Mund der Feuerglocke die Bewohner zur Brandstätte. Die Feuerwehr war sofort zur Stelle. Auch die 4. Kompanie kam im Laufschritt angerückt, und so wurde der Zugang zur Brandstätte rechtzeitig abgesperrt.
Als nach ungefähr 1/2 Stunde die Spitze des Turmes, Kugel mit Hahn, herabstürzte, griff das Feuer rasch um sich. Der majestätisch in die Tiefe ragende, brennende Turm bot einen erhabenen, wenn auch schaurigen Anblick. In wenigen Stunden war der Turm niedergebrannt, und die Umfassungsmauern ragten jetzt traurig in die Höhe. Leider konnte das Feuer nicht auf seinen Herd beschränkt werden. Die herabfallende Kugel mit Hahn traf das Dach des Schmiedemeisters Louis Albers und in wenigen Augenblicken stand das ganze Gebäude in Flammen. Die vom Turm herabfallenden brennenden Balken hinderten das Löschen sehr, und so sind dann auch die Häuser des Stellmachermeisters Hornschuh und des Fabrikarbeiters Loos ein Raub der Flammen geworden. Dem tatkräftigen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu danken, dass das Feuer nicht noch größere Dimensionen angenommen hat. Ehre den wachsamen Männern!"