Kaminbrand
Einsatzart: Kaminbrand
Kurzbericht: Kaminbrand mit starker Verrauchung innen und außen
Einsatzort: Lange Straße in Lüchtringen
Alarmierung: Alarmierung per Meldeempfänger
am Freitag, 26.09.2014 um 19:42 Uhr
Einsatzende: 26.09.2014 um 21:50 Uhr
Einsatzleiter: Maik Schoppmeier (Löschzug 2)
Fahrzeuge am Einsatzort: LF8   LF10   DLA(K) 23/12  
Alarmierte Einheiten:
Einsatzmeldung:
  • Brand 1 - Kaminbrand
Einsatzlage:
  • Kaminbrand mit Rauchentwicklung im Gebäude und mit straker Rauchentwicklung aus dem Kamin
Maßnahmen:
  • Erkundung der Einsatzlage
  • Überwachung der Stockwerke mit Kleinlöschgerät
  • Vorsorglicher Aufbau eines Löschangriffes
  • Aufbau der Wasserentnahmestelle vom Hydranten her
  • Ein Trupp unter Atemschutz im Gebäude im Einsatz
  • Überprüfung des Kamins u.a. mit Wärmebildkamera
  • Überprüfung des Kamins über die Drehleiter
  • Ausleuchtung der Einsatzstelle mit Flutlicht
  • Kamin vom Drehleiter-Korb aus mit Kaminkehrerwerkzeug freigefegt unter umluftunabhängigem Atemschutz (1 Trupp)
  • Schlacke aus Kontrollschacht entnommen
  • Schlacke in Auffangwannen draußen abgelöscht
  • Hochleistungslüfters zur Gebäudebelüftung eingesetzt
Zusatzinfo:

Einsatzbearbeitung: TKu /

Einsatzfotos: Brokmann, Klages, Löseke, Noble, Van Elkan

* Hinweis zur Veröffentlichung von Einsatzfotos

 

ACHTUNG: Hinweis Feuerwehr und Bevölkerung

Quelle: Schornsteinfeger-Innung

Es geht jetzt schon wieder los mit den Kaminbränden. Durch die bevorstehende Herbst- und Winterzeit und die Verteuerung von Öl und Gas heizen viele Wohnungseigentumer immer häufiger mit Holz und Kohle. Mancher baut seine Ölheizung um auf Betrieb mit festen Brennstoffen. Aber auch zahlreiche offene Kamine, Öfen und Kaminöfen sind wieder aufgestellt worden. Bei der Verfeuerung von Holz und Kohle fällt zwangsläufig mehr Ruß an. Bei der Verbrennung von festen Brennstoffen in Warmwasserkesseln ist die Verrußung noch stärker. Die Feuerungstemperatur im Kessel wird durch den Wassermantel dauernd abgesenkt, dadurch verbrennt der Brennstoff ungenügend. Hinzu kommt noch, dass im luftgetrockneten Holz noch immer mindestens 30 % Feuchtigkeit enthalten sind. Oftmals sind die Rauchrohre zu lang und nicht isoliert. Auch sind viele Schornsteine schlecht isoliert. Das sind Gründe dafür, dass die feuchten Rauchgase mit Ruß vermischt, sich im Rohr und Schornstein absetzen. Ruß ist fast reiner Kohlenstoff. Bei einem Schornsteinbrand entstehen Temperaturen von über 1000 Grad Celsius, die schon manchen Schornstein haben reißen lassen, so dass ein Brand im Gebäude entstand.

3 Phasen eines Kaminbrandes

1. Anfangsphase
Hierbei zieht starker Rauch aus der Schornsteinmündung. Die Hausbewohner sollten Türen und Fenster schließen, das Haus verlassen und die Feuerwehr sowie wenn möglich den zuständigen Bezirksschornsteinfeger rufen. Der Ruß ist noch feucht, die Temperatur beträgt ca. 600 Grad Celsius

2. Durchbrandphase
Jetzt lässt der Rauch nach, hört ganz auf und die Flammen schlagen über die Schornsteinmundung hinaus, ca. 1000 Grad Celsius

3. Nachheizphase
Der Durchbrand ist bis zum Mauerwerk erfolgt. Bei der Durchbrandphase besteht die Gefahr, dass sich der Ruß aufbläht, und zwar um das Siebenfache. Dadurch verengt sich der lichte Querschnitt und die Hitze kann nicht entweichen. Jetzt kann das Gebäude im Nu verqualmen. Es muss sofort eine Kette mit Kugel von der Schornsteinmündung herabgelassen werden, die den verengten Schornsteinquerschnitt vom aufgeblähten Ruß befreit. Geschieht das nicht, kann der Schornstein durch den Hitzestau reißen oder es kann zu Verpuffungen kommen. Die größte Gefahr besteht für das Gebäude in der Nachheizphase. Jetzt dringt die Hitze vom Schornsteininnern nach außen. Außer der Feuerwehr sollte bei einem Schornsteinbrand in jedem Fall der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister benachrichtigt werden. In den einzelnen Geschossen müssen Brandwachen aufgestellt werden, möglichst mit Kübelspritzen. In den Schornstein darf weder Wasser noch Pulver gespritzt werden. Es würde wegen der größten Hitze zu schlagartigen Volumenvergrößerungen kommen, die das Schornsteinmauerwerk reißen lassen. Möbel oder Bilder, die sich am Schornstein befinden, müssen abgerückt oder entfernt werden. Bei Fachwerk- oder Holzgebäuden ist die Gefahr besonders groß. Auch die immer wieder anzutreffenden Holzverschalungen sind eine Gefahr bei einem Rußbrand.

Vorbeugende Maßnahmen sind die regelmäßige Reinigung der Rauchrohre und Schornsteine und eine Sichtprüfung und Rauchdruckprobe der Schornsteine durch den Bezirksschornsteinfegermeister vor der Inbetriebnahme. Kein feuchtes frisches Holz, nur trockenes Holz verwenden! Ein Kaminbrand kann sich dennoch nie ganz vermeiden lassen, gerade alte Häuser sind dafür sehr anfällig, wie auch in diesem Fall.

Ungefährer Einsatzort: