Lütmarsen / 27.03.2010 (TKu) Rauchmelder retten Leben! Mit einer großen Infoaktion möchte die Freiwillige Feuerwehr der Ortschaft Lütmarsen nun die Bevölkerung für dieses Thema aufmerksam machen. Noch immer haben die Rauchmelder nicht in allen Wohnungen und Häusern Einzug gehalten, bemängelt Löschgruppenführer Norbert Spieker von der Freiwilligen Feuerwehr in Lütmarsen. „Die Melder bieten ein hohes Maß an Sicherheit und die Anschaffungskosten sind heutzutage relativ gering, weiß Löschgruppenführer Spieker zu berichten. Auch die junge Mutter und stellvertretende Löschgruppenführerin Andrea Kuhn setzt auf den Einsatz der kleinen Lebensretter.

„Gerade weil man die Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Kinder trägt, sollte man beim Thema Rauchmelder auf Nummer Sicher gehen“, betonte Andrea Kuhn mit Nachdruck. Wie wichtig der Einsatz von Rauchmeldern ist, zeigt ein tragischer Feuerwehreinsatz in Hofgeismar: Einen Tag nach dem Fototermin mit der Löschgruppe Lütmarsen starb ein 5-jähriger Junge an Rauchvergiftung bei einem Wohnungsbrand, der am frühen Morgen in einem Wohnhaus ausgebrochen war.

Foto v. links: Norbert Spieker, Andrea Kuhn mit der kleinen Sophie, Maik Multhaup (stellv. Löschgruppenführer) und Florian Köhne (mit Plakat)

Foto: Thomas Kube

Nähere Infos dazu im Internet unter www.Feuerwehr-Hofgeismar.de. In Deutschland sterben durch Brände jährlich etwa 600 Menschen, darunter auch 200 Kinder. Die Zahl der Verletzten wird mit rund 6000 beziffert. Die Brände brechen häufig unbemerkt zwischen 22 Uhr abends und sechs Uhr Morgens aus. Gefährlicher als das Feuer ist aber der Rauch. Viele Brandopfer ersticken im Schlaf, schon einige Atemzüge können tödlich sein. Rauchmelder retten Leben, denn die Geräte schlagen schon früh Alarm, wenn sich Rauch entwickelt, und reißen die Bewohner mit schrillem Signalton auch aus tiefem Schlaf. Feuerwehren, Brandschutz- und Sicherheitsexperten fordern deshalb schon seit Jahren eine gesetzliche Pflicht zur Installation von Rauchmeldern. In anderen Staaten sank nach Einführung der Rauchmelderpflicht die Zahl der Brandtoten deutlich. Deutschland hinkt bei der Vorsorge jedoch hinterher. Erst in sieben Bundesländern, in Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Thüringen und im Saarland schreiben die Landesbauordnungen Rauchmelder für Neu- und Umbauten vor. In Bremen werden die kleinen Geräte voraussichtlich am 1. Mai dieses Jahres Pflicht. In Mecklenburg-Vorpommern müssen bis Ende des Jahres auch Wohnungen im Bestand nachgerüstet werden. In den meisten anderen Bundesländern, so wie auch in Nordrhein-Westfalen haben die Eigentümer noch länger Zeit, teilweise bis Ende 2015. Bis dahin wollen die Feuerwehrleute aus Lütmarsen jedoch nicht mehr warten, sie werden in Kürze Infobroschüren an alle Haushalte ihres Ortes verteilen und wollen auch in diesem Jahr noch einige Informationsveranstaltungen durchführen, die zeitlich noch nicht genau feststehen. Infos im Internet dazu unter: www.rauchmelder-lebensretter.de.