Höxter / 09.05.2016 (TKu). Die Feuerwehr-Deutschlandtour 2016 ist gestartet. Zehn ganz normale Feuerwehrleute und ein Einsatzauftrag: Insgesamt 1010 Kilometer wollen die Feuerwehrleute mit Atemschutzgerät auf dem Rücken und in voller Einsatzmontur in acht Tagen bis nächsten Samstag von Flensburg bis Garmisch laufend bewältigen. Der Erlös geht zu 100% der Deutschen Krebshilfe. Ziel der dritten Etappe war nun die Kreisstadt Höxter, wo Feuerwehrläufer Mathias Schmidt aus Bredenborn am späten Montagabend mit etlichen Begleitern und mit Blaulicht in das Ziel einlief.
Läufer Mathias Schmidt (mitte) ging in der dritten Etappe bis an die Leistungsgrenze bei bis zu 26 Grad und praller Sonne
Bei diesem Benefizlauf geht es darum, im Team das Unmögliche möglich zu machen und zu zeigen, wie leistungsstark die Feuerwehr sein kann. Gestartet wurde am Samstag an der deutsch-dänischen Grenze in Flensburg. Von hier aus führen acht Tagesetappen bis zur deutsch-österreichischen Grenze nach Garmisch-Partenkirchen. Bei den Etappen wechseln sich die zehn Feuerwehrmänner so ab, dass jeder pro Tag annähernd die gleiche Distanz läuft. Genau 16 Stunden und eine Minute benötigten die 10 Läufer für das erste Teilstück mit 137 Gesamtkilometern Strecke. „Bei bis zu 26 Grad Celsius und praller Sonne lief uns der Schweiß nur so aus der Feuerwehrjacke heraus“, berichtet Feuerwehrmann Holger Hüfner von der Berufsfeuerwehr Frankfurt. So auch beim zweiten Teilstück, welches von Alveslohe über Hamburg bis Bergen bei Soltau führte. Fernsehteams und die Presse verfolgen ihren Lauf. Das hat sie in Feuerwehrkreisen und darüber hinaus schon sehr berühmt gemacht. Bei Facebook stiegen die „Likes“ der Deutschlandtour-Seite von 1000 am vergangenen Samstag auf über 6500 am Dienstag.
Aufbau des Zieleinlaufes an der Feuer- und Rettungswache in Höxter
Vielleicht liegt das an dem Link auf der Seite, der live zeigt, wo sich der aktive Läufer im Augenblick gerade befindet. Von Soltau aus ging es am Montag weiter bis nach Höxter, dem Zieleinlauf der dritten Etappe. Feuerwehrmann Mathias Schmidt aus Bredenborn erreichte die Feuerwache in Höxter als letzter Läufer nach insgesamt 158 km Strecke und vielen Höhenmetern um kurz nach 22 Uhr. Viele Zuschauer begrüßten Schmidt, der sich kurz vor dem Ziel Sohn Moritz mit Kinderwagen von seiner Frau schnappte, um die Ziellinie gemeinsam mit ihm zu überqueren. Auch Mama Anita empfing ihn sehr herzlich und umarmte ihn mit Tränen in den Augen. Schmidt lief am dritten Tag der Deutschlandtour insgesamt 16 Kilometer von einem Wechselpunkt hinter Bodenwerder über Holzminden und Corvey bis nach Höxter. Von Holzminden aus begleiteten ihn zahlreiche Mitläufer aus den Reihen der Feuerwehr. Ebenfalls mit von der Partie war ein Team der Firma Egger aus Marienmünster. Egger war nicht nur laufend dabei sondern das Team spendete auch 250 Euro zugunsten der Krebshilfe. Im Ziel berichten die Läufer von den vielen unglaublichen Dingen, die ihnen in wenigen Tagen unterwegs widerfahren waren. In Hamburg war eine Brücke plötzlich nicht mehr begehbar wegen der Durchfahrt eines großen Schiffes. Der Läufer Sebastian Pohl nahm daraufhin kurzerhand den alten Elbtunnel als Unterquerung der Elbe. Vor Hannover aus sorgte die hiesige Feuerwehr mit einem Wassernebel für Abkühlung. „Die Körperabkühlung tat sehr gut“, sagte Feuerwehrläufer Sebastian Pohl. Der Lauf sei wie „Sport in der Sauna“, ergänzte Pohl.
In Hannover sorgte ein Löschzug der Feuerwehr dafür, das die Jungs einen zweispurigen Straßenkreisel sicher passieren konnten. Der Kreisel wurde mal eben mit Blaulicht vollkommen gesperrt. Und was die Feuerwehrkameraden am meisten berührt, sind die vielen Mitläufer und die zahlreichen freiwilligen Geldspenden, die sie unterwegs erhalten haben. Ohne Hilfe von den vielen Unterstützern wäre der Lauf jedoch undenkbar. Das Essen in Höxter sponsorte der Germanenhof in Bredenborn, Blasenpflaster, Magnesium und alles was für den Lauf wieder fit macht, schenkte die Malteser-Apotheke Höxter dem Team. Die alkoholfreien Fitnessgetränke übernahmen die Hauptsponsoren Sinalco und die Brauerei Detmolder. Physiotherapeutin Ulrike Moseke von der Praxis Drostehof aus Bredenborn zögerte auch nicht lange, um die Läufer ehrenamtlich wieder fit zu massieren. Die nächste Etappe startete um drei Uhr morgens von Höxter aus über Uslar bis nach Eisenach. Auf die Frage von "Feuerwehr-Hoexter.de" hin, wie man diesen Lauf ganze acht Tage am Stück durchhalten kann, entgegnete Sebastian Pohl von der Werkfeuerwehr Freudenberg: „Die Menschen die uns jeden Tag freudig zurufen, die uns mit Musik auf dem Fahrrad nebenher begleiten, spenden oder selbst Seite an Seite neben uns herlaufen sind die größte Motivation für uns. Mehr Informationen gibt es im Internet unter der Seite http://www.feuerwehrdeutschlandtour.de.
Fotos: Thomas Kube
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