Höxter / 08./09.11.2014 (TKu). Abwechslungsreicher und spannender 24-Stunden-Einsatz: 17 Jugendfeuerwehrmädchen und Jungen haben am Wochenende einen Tag und eine Nacht lang Feuer gelöscht, Menschen gerettet und Technische Hilfe geleistet. Der sechste Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Höxter-Mitte Anfang November wurde ein voller Erfolg. Zehn authentische Einsatzszenarien haben sich die acht Jugendbetreuer unter der Leitung der Jugendwarte Christoph Tegethoff und Thomas Mann für den Feuerwehrnachwuchs ausgedacht.

Tierrettung an der Grundschule Nikolaitor mit Celina (links) und Janette Tesche (rechts)

Samstags um 09:00 Uhr traten die Jungen und Mädchen ihren Dienst auf der Feuerwache in Höxter an, Dienstende war einen Tag später um die gleiche Uhrzeit. In diesem Zeitraum haben verschiedene Einsätze, Übungen und Spiele sowie ein Filmabend stattgefunden, ganz in echt wie bei der Berufsfeuerwehr. Der letzte Alarm erfolgte um zwei Uhr Morgens. "Das gehört im realen Feuerwehralltag auch dazu", erklärt Jugendwart Christoph Tegethoff. Die 15-jährige Jugendfeuerwehrfrau Janette Tesche findet es gut, Menschen in Notsituationen zu helfen. Wenn sie Erwachsen ist, möchte sie selbst zum echten Lebensretter werden. 24 Stunden Feuerwehrdienst können aber sehr lang sein, resümierte Janette nach ihrem ersten Berufsfeuerwehrtag. Jede Alarmierung stellte für die Jugendlichen ein Höhepunkt dar, denn nur die Betreuer und Ausbilder wussten was anliegt. Jedes Jugendfeuerwehrmitglied war einem Fahrzeug zugeteilt. Bei den Einsätzen fuhren nicht immer alle Feuerwehrfahrzeuge den gleichen Einsatzort an. Manchmal liefen die Einsätze an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit ab. Zehn Betreuer der Feuerwehr Höxter sorgten für einen realistischen und reibungslosen Ablauf, mit teilweise echtem Feuer oder richtigem Wasser im Keller, berichtet der verantwortliche Jugendwart Christoph Tegethoff. Janette Tesche hat sechs von zehn Einsätzen absolviert, darunter eine Tierrettung, einen Werkstattbrand, einen Pkw-Brand, eine Personensuche, eine unklare Feuermeldung und einen Verkehrsunfall mit Verletzten und Fahrzeugbrand um zwei Uhr Morgens. Besonders gefallen hat ihr die unklare Feuermeldung, bei dem den Kindern und Jugendlichen eine Fettexplosion in ausreichendem Abstand demonstriert wurde. "Das Wasser eine derartige Explosion hervorrufen kann, wenn es auf brennendes Fett trifft, hätte ich nicht gedacht", erklärt Janette.

Die Personensuche fand sie ebenfalls sehr spannend, da es für sie eine besondere Herausforderung dargestellt hat, was sie so zuvor noch nicht erlebt hat. Ihre Aufgabe war es, die Person mit ihrer Gruppe im Wald mit Handscheinwerfern zu suchen und danach zu betreuen. Weil sie die Wärmebildkamera von ihrem Ausbilder in die Hand gedrückt bekommen hatte, musste sie später auch noch die zweite Gruppe bei der Suche einer weiteren vermissten Person unterstützen. Ihre anderen Aufgaben waren sehr vielseitig: Aufbau eines Löschangriffes, Brandbekämpfung am Strahlrohr im Angriffstrupp, Menschenrettung und Betreuung, Aufbau von Beleuchtungsgeräten und Unterstützung der anderen Trupps. "Teamwork ist bei der Feuerwehr besonders wichtig, denn ohne sie läuft gar nichts", sagt Janette Tesche anschließend. Für ihr Privatleben nimmt sie nach eigenen Worten einiges vom Berufsfeuerwehrtag mit nach Hause, um im Notfall richtig helfen zu können. In die Jugendfeuerwehr kann man bereits ab 10 Jahren eintreten. Nachwuchs ist für die Feuerwehr sehr wichtig, nur dank ihr kann die ehrenamtliche Arbeit in der Zukunft aufrecht erhalten werden, berichtet Jugendwart Tegethoff. 

Fotos: Thomas Kube

Feuerwehr-Steckleiter wird zurück genommen 

Leiterausbildung an der Feuerwache in Höxter

Von links: Vincent, Sebastian, Maximilian, Ausbilder André Kasten, Phillip, Kai mit Opfer Katja in der Mitte

Gerettet aus dem Wald: Sina und Katja sagen DANKE an die Jugendfeuerwehr

Keller unter Wasser in einer Industriehalle

Nächtliche Demonstration einer Fettexplosion im Industriegebiet Lüre in Höxter