Höxter / 14.07.2011 (TKu) Sommer, Sonne, Wespenzeit! Derzeit steht das Telefon bei den Feuerwehren, den Ordnungsämtern und der Leitstelle im Kreis Höxter nicht mehr still. „Ich habe ein Wespennest, bitte helfen Sie mir weiter“ heißt es immer wieder aufs neue von hilfesuchenden Bürgern. Dieses Jahr ist es ganz besonders schlimm: der schneereiche Winter und der warme Frühling hat die Population der Wespen explodieren lassen, weiß Wespenbetreuer Uwe Hütte von der Freiwilligen Feuerwehr Höxter zu berichten.

Es waren ideale Bedingungen für die kleinen Tierchen, denn der Schnee hat die Wespen beim Überwintern in der Erde geschützt und der warme Frühling hat das Eierlegen der Jungköniginnen beschleunigt, erklärt Uwe Hütte. Die Freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt hat in diesem Jahr einen neuen Einsatzrekord seit 17 Jahren aufgestellt: 54 Hilfeleistungen in Punkto Wespen waren es bereits und ein Ende ist nicht absehbar.

1994 mussten insgesamt 58 Einsätze bis Saisonende gefahren werden. Im Normalfall liegt die Einsatzzahl zwischen 10 und 25 pro Jahr, dies geht aus der Einsatzstatistik der Feuerwehr Höxter hervor. Die Feuerwehr ist zunächst erstmal bemüht, den Bürgern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Nicht jedes Nest muss gleich entfernt werden. Die heimischen Wespen haben eine wichtige ökologische Planstelle, sie sind hervorragende Insektenjäger und verhindern die Ausbreitung von Schimmelpilzen und Krankheitserregern. Hornissen und Bienen stehen hingegen unter Artenschutz, sie dürfen weder getötet noch unsachgemäß entfernt werden. Wespenstiche sind ungefährlich! Die Ausnahme bilden Personen, die hochgradig auf Stiche reagieren, im schlimmsten Fall können diese Personen einen Kreislaufstillstand durch einen allergischen Schock erleiden. Das passiert aber nur in ganz seltenen Fällen, erklärt Wespenbetreuer Uwe Hütte. Wespen fliegen nur einen Sommer, im nächsten Jahr ist der ganze Spuk vorbei. Beachtet man wichtige Verhaltenshinweise, kann man mit den Wespen auch friedlich zusammenleben. Einfache Verhaltensregeln sind beispielsweise: Die Benutzung von Strohhalmen, also nicht aus offenen Flaschen oder Dosen trinken, süße Speisen und Getränke nicht offen draußen stehen lassen bzw. durch Schutzhauben unzugänglich machen, wo Fallobst liegt nicht Barfuss laufen, Wespen den Zugang zu Innenräumen durch geeignete Vorhänge bzw. Fliegengitter versperren. Was viele nicht wissen: wird die Feuerwehr in Punkto Wespennest tätig, ist dieser Einsatz immer kostenpflichtig und muss vom Auftraggeber bezahlt werden.

Foto: Thomas Kube