Höxter / 19./20.07.2013 (TKu) Die Freiwillige Feuerwehr des Löschzuges Höxter zeigte zum Feuerwehrfest-Auftakt, dass sie auch nach 135 Jahren ihres Bestehens nichts von ihrer Schlagkraft eingebüßt hat. Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich bei einer Schauübung des Löschzuges Höxter in der Höxteraner Innenstadt höchstpersönlich davon überzeugen. Die Wehr demonstrierte am ehemaligen Sparkassen-Gebäude gegenüber der Dechanei zwei Einsatzübungen. Die Ausgangslage war bei beiden Übungen die Gleiche. Die Zeit, in der die demonstrierte Hilfe spielte, war bei beiden Szenarien unterschiedlich.

Der Einsatz spielte zunächst vor einem halben Jahrhundert. Bei der zweiten Übung dann in der in der heutigen Zeit. Angenommen wurde ein Brand mit starker Verrauchung im ersten Obergeschoss des Hauses, eine Person befindet sich am Fenster, sie droht wegen des vielen Brandrauches im Zimmer in die Tiefe zu springen. Anfang der 50er Jahre war die Sirenenalarmierung schon die modernere Alarmierungsart, erklärte Brandoberinspektor Andreas Waßmuth, der die Übung mittels Mikrofon für alle Zuschauer kommentierte. Um die Feuerwehr vor 50 Jahren zu alarmieren, musste in Höxter noch eine Feuermeldestelle angelaufen und ausgelöst werden. "Das dauerte meistens sehr lange", berichtet Andreas Waßmuth. Nach dem schwierigen Meldeweg folgte Sirenengeheul, ein 50 Jahre altes Feuerwehrauto kam danach mit Blaulicht und Martinshorn auf den Platz gefahren. Die Fahrzeugbesatzung bestand aus den Mitgliedern der Ehrenabteilung des Löschzuges Höxter, die in alter originaler Uniform die erste Übungsvorführung demonstrierten. Weil die Person am Fenster zu springen drohte, packten die Feuerwehrleute mit den schwarzen Stahlhelmen auf dem Kopf zunächst ihr Sprungtuch aus, mit dem die Person am Fenster aufgefangen werden konnte. Die schweren Holzleitern stellten sie anschließend an das Gebäude, um den Brand von außen mit einem C-Strahlrohr zu bekämpfen.

Ehrenabteilung von links: Erwin Henkelüdeke, Hans Lewantoski, Wolfgang Demmert, Ulrich Sternberg, Heinz Kube und Paul Götz

Atemschutzgeräte mit Pressluftflaschen gab es damals in Höxter noch nicht, berichtet Waßmuth. Komfortabler und viel schneller lief es bei der zweiten Übung aus der heutigen Zeit. Gleiches Szenario, bei der diesmal aber moderne Technik zum Einsatz kam. Dabei wurde erstmalig auch die nagelneue Drehleiter des Löschzuges Höxter eingesetzt. Die Person am Fenster konnte mit Hilfe des aufblasbaren Sprungpolsters aufgefangen werden, eine weitere Person wurde über die Drehleiter gerettet. Der Brand konnte dank im sogenannten Innenangriff ganz präzise und ohne Wasserschaden zu verursachen durch die Feuerwehrleute gelöscht werden. "Die flammenbeständige Schutzkleidung der heutigen Zeit und die modernen Atemschutzgeräte machen dies möglich", ergänzte Kommentator Andreas Waßmuth. Ein großer Festumzug durch die Stadt folgte am Abend nach einer Fahrzeugschau am Feuerwehrgerätehaus.

Insgesamt 25 Gruppen der Feuerwehr, der Schützen mit dem amtierenden Königspaar Regina Spieker und Günther Potthast sowie der anderen Hilfsorganisationen zogen im Umzug zur Musik von zwei Blaskapellen und zwei Spielmannszügen durch Höxter. Ein großer Zapfenstreich schloss sich am Ende auf dem Hindenburgwall vor der Stadthalle an. Bürgermeister Alexander Fischer, Kreisbrandmeister Rudi Lüke und Wehrführer Dieter Husemann sprachen der Höxteraner Wehr ihre Glückwünsche aus und dankten den Feuerwehrleuten für ihre Einsatzbereitschaft. "Diese haben sie zuletzt eindrucksvoll vor ein paar Wochen beim großen Katastropheneinsatz an der Elbe bei Schönebeck unter Beweis gestellt", berichtet Bürgermeister Alexander Fischer. Eine Ehrenurkunde des Kreises überreichte Kreisbrandmeister Rudolf Lüke an Löschzugführer Jürgen Schmits. Dabei dankte er Jürgen Schmits und gratulierte ihm nicht nur zum Feuerwehrjubiläum sondern auch zum eigenen Geburtstag. Ein Geburtstagslied stimmten danach die Kameraden ein. Die große Tanzveranstaltung schloss sich nahtlos mit DJ Markus und Marcus in der Stadthalle an.

Fotos: Simone Kube, John-Jerome Maly, Markus Rolff und Thomas Kube

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