Höxter / 10.08.2012 (TKu) Zwei GAMS-Übungen führte der Löschzug Höxter im Rahmen eines Übungsdienstes im Industriegebiet Lüre und an der Feuerwache in Höxter durch. "GAMS" ist kein ziegenartiges Wildtier, sondern eine Regelung, die bei Erkennen eines Gefahrgutunfalls eintritt und die von jeder noch so kleinen Feuerwehreinheit durchführbar ist. Die GAMS-Regel bedeutet: Gefahr erkennen, Absperren/Absichern, Menschen retten und Spezialkräfte anfordern. Vor den Übungen gab es noch eine kurze theoretische Unterweisung durch Brandinspektor Rainer Höppner.

Um das Szenario für die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, wurde die Eugen-Diesel-Straße im Industriegebiet Lüre in Höxter komplett gesperrt. Angenommen wurde ein Unfall mit zwei Lastwagen und mit drei Verletzten. Der Gefahrgut-Lkw hatte den Stoff Valerylchlorid in Kanistern geladen, einen ätzenden und entzündlichen Stoff mit der Gefahrnummer 83 und der Stoffnummer 2502, der bereits aus den beschädigten Kanistern lief. Ausserdem qualmte es stark aus dem Motorraum des Lkw. Nach dem Eintreffen der Wehr wurde nach dem Erkennen der Gefahr sofort eine 50 Meter Absperrgrenze für die Gefahrenzone festgelegt und eine Notdekonstelle (zur Dekontamination) hergerichtet. Unter Atemschutz und mit Körperschutz (Form 1) gingen Trupps zur Menschenrettung vor. Insgesamt konnten drei Personen von den Feuerwehrleuten gerettet werden. Danach war das Szenario mit Hilfe der GAMS-Regel abgearbeitet. Eine weitere ähnliche Übung wurde im Anschluss noch am Feuerwehrgerätehaus absolviert. Die Unfallstelle befand sich diesmal jedoch im Gebäude. Ein Arbeiter hatte mit seinem Gabelstapler einen Kanister mit Ameisensäure stark beschädigt und war danach bewusstlos in der Halle aufgefunden worden. Auch dieser Einsatz wurde professionell nach der GAMS-Regel bewältigt.

Fotos: Tim Klingenhagen

Für die Einsatzübung im Industriegebiet wurde die Eugen-Diesel-Straße komplett gesperrt

Anschließende Einsatzübung an der Feuerwache in Höxter