Höxter / 18.02.2012 (TKu) "Das Betreten der Eisschicht von Gewässern ist derzeit besonders gefährlich! Auch wenn die Schicht zu tragen scheint, kann es an anderer Stelle dünn und gefährlich sein", weiß Löschzugführer Jürgen Schmits vom Löschzug Höxter zu berichten. Das momentane Tauwetter setzt alles daran, die Seen wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Was vor ein paar Tagen vielleicht noch ungefährlich war, kann jetzt böse Folgen haben. Das wurde auch den Kameraden des Löschzuges Höxter bewusst, als sie beim Betreten des Höxteraner Freizeitsees während einer Eisrettungsübung mit den Füßen durchs Eis ins Wasser einbrachen.

"Für die Kameraden war es jedoch aufgrund der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen nicht weiter gefährlich", erklärte Löschzugführer Jürgen Schmits. Diese Übung wurde unterstützt durch die DLRG Ortsgruppe Höxter. Die zu rettende Person mimte der Kamerad Uwe Schreiner von der DLRG Höxter in einem Überlebensanzug. Uwe Schreiner hatte sich wie schon bei der Eisrettungsübung der Löschgruppe Lüchtringen dafür zur Verfügung gestellt. "Der Überlebensanzug schützt vor Kälte, man hält es ca. vier Stunden damit im Eiswasser aus", berichtet Uwe Schreiner. Zuvor mussten alle Retter samt Geräte angeleint werden, weil der Eigenschutz oberste Priorität hat. Auch die Schwimmweste war Pflicht am Wasser, nur auf den Helm musste aus Sicherheitsgründen verzichtet werden. Für die Rettung des Eingebrochenen probierten die Feuerwehrleute alle Varianten aus: Zuwerfen einer Feuerwehrleine, Vorgehen mit zwei und mit vier Steckleiterteilen, Vorgehen mit einem Schlauchboot, andocken mit der Drehleiter oder ganz einfach nur ein Kamerad angeleint auf dem Bauch robbend. Um bei der Rettungsaktion nicht selbst einzubrechen, musste das Gewicht der Retter auf eine möglichst große Fläche verteilt werden. "Die Übungsbedingungen waren nahezu ideal, darum haben wir diese außerplanmäßige Eisrettung mit den Kameraden geprobt.", weiß Zugführer Schmits zu berichten. Sicherheitstipp der Feuerwehr: Wer einen Eiseinbruch beobachtet sollte zunächst Ruhe bewahren und sich nicht selbst in Gefahr bringen. Über die Notrufnummer 112 sollte dann unverzüglich die Alarmierung der Feuerwehr und des Rettungsdienstes veranlasst werden. Maximal 30 Minuten Überlebenszeit bleiben einem Menschen im Wasser, der durch eine Eisschicht in ein zugefrorenes Gewässer eingebrochen ist. Eine Selbstrettung ist in vielen Fällen nicht möglich, weil die Haltemöglichkeiten fehlen und die Eiskante beim Versuch, sich aus dem Eisloch herauszuziehen, weiter abbricht. Derzeit gilt für alle zugefrorenen Seen ein absolutes Betretungsverbot!

Fotos: Tim Klingenhagen und Thomas Kube