Brenkhausen (Flugplatz) / 24.07.2010 (TKu) Großalarm auf dem Flugplatz Höxter-Holzminden, ein Ultraleichtflugzeug ist in einem Waldgebiet auf dem Räuschenberg in einen Baum gestürzt und dort in etwa 8 Metern Höhe hängen geblieben. Von den zwei Insassen des Leichtflugzeuges wird eine Person herausgeschleudert, die andere Person hängt regungslos noch im Flugzeug. Für die alarmierte Freiwillige Feuerwehr der Kernstadt Höxter gilt es, eine knifflige Aufgabe zu bewältigen, die zum Glück nur eine unvorangekündigte Einsatzübung ist.
Mit Motorsägen müssen die Wehrleute zunächst die Unglücksstelle am Boden ausreichend freischneiden, um danach ein Sprungpolster unter der Maschine aufstellen zu können. Wegen auslaufendem Treibstoff und aufgrund der erhöhten Waldbrandgefahr wird vorsorglich über eine nahgelegene Zisterne eine Wasserversorgung aufgebaut. Weitere Feuerwehrleute suchen derweil die Unglücksstelle nach dem zweiten Insassen ab, dabei stößt ein Trupp auf eine bedingt ansprechbare Fallschirmspringerin, die mit dem Flugzeug vermutlich in der Luft kollidiert ist. Der herausgeschleuderte Flugzeuginsasse kann ebenfalls schnell gefunden werden, er hängt in einem Baum des Waldstücks nahe der verunfallten Maschine. Über eine Leiter kann dieser erreicht und mit einem Rollgliss-Abseilsystem aus dem Baum geholt werden.
Während der Rettungsdienst Höxter die Verletzten am Boden versorgt, versucht die Feuerwehr zu der Person im Flugzeug vorzudringen. Das gestaltet sich jedoch äußerst schwierig, denn eine Drehleiter kann wegen des unzugänglichen Geländes nicht eingesetzt werden. Über eine Schiebeleiter gelangt schließlich ein Feuerwehrmann zum Flugzeug und sichert dieses notdürftig, kurz danach wird die Übung abgebrochen. „Ohne einen Baumkletterer, der das Flugzeug und den Insassen von oben sichert, steht die Feuerwehr vor einer sehr schwierigen Aufgabe“, erklärte der Initiator der Übung, Brandoberinspektor Georg Beverungen. „Bei einer derartigen Lage wird ein Baumkletterer von der Leitstelle aber gleich mitalarmiert“. „Das Szenario wurde sehr realitätsnah gestaltet, denn ähnliche Situationen hat es bereits gegeben“, weiß Georg Beverungen zu berichten. Besonderen Dank sprach Georg Beverungen dem 1. Vorsitzenden des Luftsportvereins Höxter, Andreas Krukemeyer aus, der gemeinsam mit seinem Team die Übung durch seine Vorarbeit und mit dem ausrangierten Leichtflugzeug unterstützt hatte.
Fotos: Burkhard Löseke & Thomas Kube
