Bosseborn / 10.04.2013 (TKu) Seit nunmehr 85 Jahren bietet die Freiwillige Feuerwehr der Ortschaft Bosseborn ihren Bürgern Schutz und Hilfe. Vom 09. bis zum 12. Mai 2013 möchte es die Löschgruppe Bosseborn nun krachen lassen, um das 85-jährige Bestehen mit einem Feuerwehrfest zu feiern. Dazu lädt die Feuerwehr auch die Bevölkerung ganz herzlich zu ein. 85 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Bosseborn, das sind Jahrzehnte erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit, aber auch schwierige Jahre während und nach der Kriegszeit. Im Jahr 1933 zählte die Wehr schon 47 Mitglieder. Der zweite Weltkrieg war später geprägt von großem Personalmangel, vor allem Jugendliche und Alte waren daher bei der Feuerwehr eingesetzt, wären die Männer Dienst an der Front taten. 

Die Zahl der Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände war anfangs ausgesprochen kläglich, man besaß jedoch immerhin 60 Meter Schlauch und eine fahrbare Handdruckspritze. In den Aufzeichnungen jener Jahre wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich das Problem der Löschwasserversorgung bis 1951 (Verlegung der Wasserleitung im Dorf) immer wieder stellte. Es gab zwar drei Brunnen, diese waren jedoch den jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen und ihr Fassungsvermögen war sehr gering. Nach dem 2. Weltkrieg hatte sich die Wasserversorgung in keiner Weise verbessert. Noch 1949 sollten Gespannhalter verpflichtet werden, zur zwei Kilometer entfernten Quelle nach Ovenhausen zu fahren, um die Versorgung mit Löschwasser zu gewährleisten. Nach 1951 ging es stetig aufwärts: 1957 erhielt die Löschgruppe ihre erste Motorspritze, 1971 konnte ein neues Feuerwehrgerätehaus fertig gestellt werden. 1976 gab es das erste Einsatzfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug mit Unimog-Fahrgestell, welches sich noch bis zum Jahr 2000 im Einsatz befand. 1987 erhielt die Wehr zusätzlich ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug. Heute gehören Wasserversorgungsprobleme der Vergangenheit an, denn neben einer guten Löschwasserversorgung im Bergdorf verfügt die Löschgruppe Bosseborn auch über ein Tanklöschfahrzeug mit mehr als 2400 Litern Löschwasser an Bord. Bei kleineren Einsätzen wird die Löschgruppe über digitale Funkmeldeempfänger alarmiert, der Sirenenalarm erfolgt nur noch bei größeren Einsätzen. Der letzte Großbrand in der Ortschaft Bosseborn liegt nunmehr zehn Jahre zurück. 

Im Jahr 2003 brannte das Wohngebäude des Landgasthofes Grawe völlig nieder. Mit ihrem Tanklöschfahrzeug ist die Bosseborner Wehr vor allem auch überörtlich im Einsatz: in der jüngsten Zeit waren die Brandschützer bei Großbränden in Ovenhausen, Lütmarsen und Bellersen sowie beim Flugzeugabsturz in Höxter gefragt. Bei einer der letzten Winterübungen erprobte die Löschgruppe ihre neue Schaumpistole bei einem simulierten Pkw-Brand (siehe Foto). Für die Übung wurde der Pkw speziell präpariert, damit keine Schadstoffe und Betriebsmittel austreten können. Bei der Übung konnte die Wehr in einer realistischen Übung ihr Können unter Beweis stellen. Die Leitung der Löschgruppe wird von Gruppenführer Thorsten Bömelburg übernommen. Unterstützt wird er in seiner Arbeit durch Hauptbrandmeister Reinhard Hesse sowie Unterbrandmeister Karl-Heinz Grewe.