Höxter / 29.08.2017 (TKu). „Wo einst das Hallenbad gestanden hat und die Höxteraner schwimmen gegangen sind, da wird künftig die neue Rettungswache stehen“, sagte Bürgermeister Alexander Fischer beim obligatorischen ersten Spatenstich zum Bau der neuen Rettungswache der Stadt Höxter. Die Bauarbeiten laufen bereits auf Hochtouren. „Wenn alles nach Plan läuft und das Wetter gut mitspielt, können die Retter bereits im Juli 2018 in das neue Gebäude einziehen“, berichtet Bauleiter Rainer Pirsig. Der überarbeitete Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Höxter hat zu zahlreichen Veränderungen geführt, die eine Arbeitsplatz-Vergrößerung was die Wache betrifft notwendig gemacht hat. Als Beispiel nannte der Bürgermeister die gestiegene Anzahl an Mitarbeitern von 15 noch vor wenigen Jahren auf insgesamt 28 (25 Vollzeitkräfte, ein Auszubildender und zwei Bundesfreiwilligendienstler).

Foto von links: Fachbereichsleiter Stefan Fellmann, Architekt Andreas Breithaupt, Bürgermeister Alexander Fischer, Sachgebietsleiter Hochbau Georg Beverungen, Wachleiter Jürgen Schmits, Detlef Karthaus sowie Tobias Nolte (Geschäftsführer der Firma Allerkamp-Lücking)

 

„Aber auch Anforderungen wie eine Schwarz-Weiß-Bereichstrennung in Puncto Hygiene oder eine eindeutigere Geschlechtertrennung können mit der neuen Wache dem Standard entsprechend erfüllt werden“, ergänzt Bürgermeister Fischer. „Wert gelegt wurde auf eine eingeschossige Bauweise, um den Einsatz der Rettungsdienstmitarbeiter so schnell wie möglich zu gewährleisten und die Unfallgefahr zu minimieren“, sagt der freiberufliche Architekt Andreas Breithaupt aus Salzkotten. Wie genau die Wache aussehen wird, demonstrierte und erklärte Detlef Karthaus vom Architekturbüro Breithaupt an einem kleinen maßstabsgetreuen Modell. Die neue Rettungswache unweit der Feuerwache erhält ein Satteldach. Die Raumaufteilung sieht Schulungs-, und Besprechungsräume, ein Wachleiter-Büro und einen Notarztraum vor. Weiterhin gibt es einen Aufenthaltsbereich, eine Küche, ausreichend Ruhe- und Lagerräume, Schwarz-Weiß-Umkleiden sowie den Anforderungen entsprechende Hygieneräume. Bei Letzterem gibt es auch einen Hygiene-Bereich, in dem kontaminiertes Material separiert werden kann. Geplant sind weiterhin sechs Stellplätze für die Rettungs- und Krankenwagen sowie eine Fahrzeug-Waschhalle. Um die Anwohner insbesondere Nachts vor Lärmimmissionen zu schützen, erhält die Wache in Richtung der Wohnhäuser eine kleine Lärmschutzwand, ergänzt Detlef Karthaus.

Die Alarmausfahrt soll weiterhin über den Hof der Feuerwache genutzt werden, berichtet der für den Hochbau zuständige Sachgebietsleiter Georg Beverungen. Bürgermeister Alexander Fischer ist nach eigenen Angaben sehr stolz auf den Bau der neuen Wache. Die Stadt Höxter ist die einzige Stadt im Kreis Höxter, die einen Rettungsdienst in eigener Trägerschaft unterhält. Alle anderen Wachen im Kreis unterhält der Kreis Höxter selbst. Daher sei der Bau laut Bürgermeister Fischer ein „ganz besonderes Ereignis“. „Die Baukosten von mehr als zwei Millionen Euro werden durch die Krankenkassen refinanziert. Die Kassen haben in Gesprächen zuvor grünes Licht für den Wachenbau gegeben“, berichtet Fachbereichsleiter Stefan Fellmann. Kurze Historie des Rettungsdienstes: 1975 wechselte die Rettungsdienst-Trägerschaft von der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) zur Stadt Höxter. Die ab dem selben Jahr in der Feuerwehr untergebrachten Einsatzfahrzeuge und Mitarbeiter des Rettungsdienstes zogen 1995 in die gegenüberliegende neue Rettungswache, ein umgebautes Wohnhaus mit angebauter neuer Fahrzeughalle. 2015 wurde dann mit den Planungen zur Prüfung eines Umbaus der vorhandenen Wache begonnen. Ein Jahr später ist das Architekturbüro Breithaupt aus Salzkotten mit der Planung einer neuen Rettungswache auf dem frei gewordenen Grundstück des ehemaligen Hallenbades beauftragt worden. Das Büro hat bereits mehrere Rettungswachen entworfen und gebaut, sowie Krankenhaus-Umbauten betreut. Die Baugenehmigung wurde am 03. Mai 2017 erteilt. Am 14. August dieses Jahres hat die Rohbaufirma Allerkamp-Lücking aus Brakel die Bauarbeiten aufgenommen. Laut Rettungsdienst-Wachenleiter Jürgen Schmits werden pro Jahr zwischen 3500 und 4500 Einsätzen gefahren.

Fotos: Thomas Kube