Kreis Höxter/Dortmund / 11.06.2016 (TKu). Brennende Gasleitungen oder -behälter sind in unserem Einsatzalltag eher selten. Dennoch muss das richtige Vorgehen auch für solche Einsatzsituationen geübt werden. Auf Einladung des heimischen Energieversorgers „RWE Deutschland AG“ besuchten 19 Feuerwehrkameraden aus dem Kreis Höxter ein Training für Maßnahmen bei unkontrollierter Gasausströmung und Beherrschung von Gasbränden bei der Deutschen Montan Technologie GmbH (DMT) in Dortmund. Die RWE Deutschland AG bietet der Feuerwehr dafür eine realitätsnahe Ausbildung in der Gasbrandbekämpfung an. An dieser außergewöhnlichen Ausbildungseinheit haben auch drei Kameraden der Feuerwehr Höxter teilgenommen: Tobias Stamm (LG Bödexen), Simone Seemann (LG Fürstenau) und Patrick Warneke (LZ Höxter).
Gasbrandbekämpfung an einer Versorgungsleitung mit einer brennenden Leckage
Dabei erlernten und übten die Einsatzkräfte neue Techniken zur Brandbekämpfung und Menschenrettung. Erdgas und Flüssiggas begegnen uns fast täglich im normalen Alltag, sei es zum Heizen in der Wohnung oder in der Freizeit wie z. B. beim Camping. Erd-. bzw. Flüssiggas ist einer der meist gebrauchten Energieträger in Deutschland. Der Umgang mit diesem Medium birgt leider auch manchmal leichte Risiken, so handelt es sich hier um ein leicht brennbares Medium. Die Ausbildung startete mit einem ca. 45 minütigem theoretischen Unterricht. Hier wurden die Grundlagen und Sofortmaßnahmen bei Gasbränden behandelt. Nachdem alle Fragen Atemschutz verschieden Einsatzszenarien abgearbeitet. In der ersten Einsatzübung nach der praktischenGasbrandbeurteilung galt es, ein Feuer an einem Gaszähler im Hausanschlussraum zu bekämpfen. Es wurde sowohl die Mannschaft, als auch das Gerät extrem gefordert. Bei einem solchen Brandereignis treten direkt am Objekt sehr hohe Temperaturen (ca. 1900 Grad direkt am Austrittsort ) auf. Ziel dieser Übung war es, mit Hilfe eines Hohlstrahlrohres die Gasflamme einzufangen und entsprechend einzudämmen, so dass der zweite Mann des Trupps an das Absperrventil gelangt und die Gaszufuhr unterbrechen kann.
Teilnehmer der Feuerwehr Höxter von links: Tobias Stamm, Simone Seemann und Patrick Warneke
Als weiteres Szenario wurde der sogenannte Gasleitungsbrand simuliert. Hier strömt Erdgas unter hohem Druck aus einem undichten Rohrflansch. Auch hier muss der vorgehende Trupp unter Atemschutz und mit Feuerwehreinsatzkleidung das Feuer möglichst schnell, aber auch besonnen in den Griff bekommen. Ziel ist es, die Flamme soweit einzudämmen, dass der zweite Truppmann die Gaszufuhr an einem Drehschieber unterbrechen kann. Das dritte Übungsszenario fand an einer Baustellengrube statt. Hier ergab sich folgende Lage: Es werden Arbeiten an einer Gasleitung durchgeführt. Die Gasleitung ist beschädigt und hat sich entzündet. In der Baustellengrube befindet sich noch ein verletzter Monteur. Die Aufgabe für zwei eingesetzte Trupps unter Einsatz des Pressluftatmers besteht darin, die Flamme mit einem Hohlstrahlrohr von dem Monteur fern zu halten und anschließend zur Personenrettung in die Grube einzusteigen. Probleme bereiten dabei die Enge der Grube, die extreme Hitze und die Gefahr, dass die Flamme zurückschlagen kann.
Fotos: Patrick Warneke