Weihnachtstipps: Lichterketten teils brandgefährlich

Höxter / 01.12.2014 (TKu) Brandursache Lichterkette: Nach unsachgemäßem Umgang mit offenem Feuer gehören mangelhafte Lichterketten zu den häufigsten Brandursachen in der Adventszeit, berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Schlechte Qualität oder aber auch der falsche Umgang mit den Lichterketten können eine Brandentstehung begünstigen. Der TÜV Rheinland hat Lichterketten getestet und dabei erschreckende Erkenntnisse gemacht: Fast 70% erfüllen den Mindeststandart nicht. "Von 52 geprüften Lichterketten erfüllen 38 nicht einmal die Mindestanforderungen der europäischen Norm", erklärt Thomas Haupt, Experte für Produktsicherheit beim TÜV Rheinland.

Damit Weihnachten nicht zur bösen Überraschung wird achten Sie beim Lichterketten-Kauf auf Qualität

Die Liste der Mängel ist lang. Der TÜV Rheinland ist bei einer Untersuchung von Lichterketten auf eine ganze Reihe von schlecht verarbeiteten Produkten gestoßen. 32 von 42 Leuchtmittel konnten den Kriterien der Tester nicht gerecht werden. Zum Teil geht von den Leuchtmitteln eine erhebliche Gefahr aus. Mal überhitzen die Birnchen, mal sitzt das Kabel so locker, dass es bereits bei kleinen Bewegungen abreißt. Durch diese Sicherheitsmängel besteht nicht nur erhöhte Feuergefahr, auch Stromschläge sind keine Seltenheit. Die Mindestvorgaben der EU waren der Maßstab, an dem die Ketten gemessen wurden. Bei jeder fünften Lichterkette besteht akute Stromschlag- oder Verbrennungsgefahr. Neben fehlenden Sicherheitshinweisen fanden die Prüfer auch Konstruktionsmängel. Einige Lichterketten erreichten bei der Erwärmungsprüfung Temperaturen von über 100° Celsius. Trauriger Spitzenreiter war eine Lichterkette mit Temperaturen von knapp 250° Celsius. Worauf ist beim Lichterketten-Kauf zu achten? Von Produkten, deren Herkunft unklar ist oder die zu Schnäppchenpreisen angeboten werden, sollte man die Finger lassen. Hier erfolgt oftmals gar keine Sicherheitsprüfung berichtet der TÜV. Ihre Feuerwehr rät: Kaufen Sie nur Lichterketten mit einer GS- oder VDE-Kennzeichnung.

Lichterkette in Flammen: Keine Seltenheit!

Diese Kennzeichnung bedeutet, dass die Kette von einer neutralen Prüfstelle als sicher eingestuft wurde. Tauschen Sie defekte Glühbirnen umgehend gegen geeignete Ersatzbirnen (mit der gleichen Wattstärke) aus. Stärkere Birnen können große Hitze entwickeln und so zu Bränden führen. LED-Lichterketten sind diesbezüglich eine wirkliche Alternative. Allgemein sollten Dekorationen aus Papier, Stroh und Filz von der Beleuchtung ferngehalten werden. Lichterketten für den Außenbetrieb verfügen über die Symbole "spritzwassergeschützt" (Dreieck mit Tropfen) oder "regenwassergeschützt" (Quadrat mit Tropfen) bzw. das Kürzel "IP 44". Nähere Infos zu den Sicherheitssymbolen finden Sie auch im Internet unter: http://www.pohler.eu/lichterketten/zeichen.html. Lampenfassung und Isolierung sollten stets intakt sein. Wenn Sie ihre Wohnung verlassen, ziehen Sie sämtliche Stecker der Lichterketten oder verwenden Sie abschaltbare Steckdosenleisten. Auch während der Nacht ist das sinnvoll. Wer die Lichterkette nachts abschaltet, kann nicht nur ruhiger schlafen, sondern spart auch Energie und Geld. Und bedenken Sie: von zu vielen hintereinander geschalteten Mehrfachsteckdosen geht ebenfalls eine Brandgefahr (durch Überlastung) aus.

Fotos: Thomas Kube

Im Internet finden sich dutzende Einsatzberichte, bei denen Lichterketten als Brandursache identifiziert wurden - Hier nur 20 Beispiele:

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