Höxter / 01.12.2014 (TKu) "... Advent, Advent ein Lichtlein brennt ...", beginnt ein bekanntes Weihnachtslied. Doch manchmal brennt nicht nur ein Lichtlein, sondern gleich das ganze Zimmer. Dann steht nicht das Christkind vor der Tür, wie es im Liedertext heißt, sondern die Feuerwehr! In der Advents- und Weihnachtszeit werden durch den fahrlässigen Umgang mit Kerzen in ganz Deutschland mehr Brände registriert als in den übrigen Monaten. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft errechnete 2012 sogar, dass sich im Dezember im Schnitt etwa 35 Prozent mehr Feuerschäden ereignen, als in den übrigen Wintermonaten
So sollte es an Weihnachten nicht aussehen, beugen Sie vor!!!
VORHER-BILD: Vorsicht bei echten Kerzen!!!
Wie kann man vorbeugen, damit ein Brand erst gar nicht entsteht, wie kann man sich schützen und welches Löschmittel ist für Innenräumen eigentlich geeignet? Diese Fragen beantwortet Brandinspektor Jürgen Schmits vom Löschzug Höxter. Häufige Brandursachen sind Kerzen, die zu nah an Vorhängen oder an Holzverkleidungen gestellt werden, zu weit heruntergebrannte und falsch angebrachte Kerzen, insbesondere bei trockenen Gestecken oder Bäumen, das Brennen lassen von Kerzen, obwohl niemand im Raum und natürlich auch kleine Kinder, die mit Kerzen und Feuer spielen. Adventskränze und Weihnachtsbäume trocknen schnell aus und werden dadurch leicht entflammbar. Sie brennen mit hoher Geschwindigkeit und Temperatur ab, was eine rasche Ausbreitung wahrscheinlich macht. Der Weihnachtsbaum beginnt mit dem Austrocknen schon kurze Zeit nach dem Schlagen des Baumes, vor allem wenn er nicht wieder ins Wasser gestellt wird. Ungut ist es auch, den Baum nahe der Heizung aufzustellen. Sinkt die Feuchtigkeit des Baumes unter 50 Prozent, besteht schon Gefahr, dass er durch eine Kerze oder einem Streichholz in Brand gerät. Bei unter 20 Prozent Feuchtigkeit wirken die enthaltenen ätherische Öle wie ein Brandbeschleuniger, erklärt Brandinspektor Jürgen Schmits. Fotos: Thomas Kube
Quelle der Statistik: http://blog.thesafeshop.de
Kurztipps zur Brandvorbeugung:
Alle Fotos unserer Weihnachtsfoto-Bildergalerie finden Sie übrigens HIER (Tradition seit 2000)
- Stellen Sie Kerzen nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen (Geschenkpapier, Vorhang) oder an einem Ort mit starker Zugluft auf.
- Kerzen gehören immer in eine standfeste, nicht brennbare Halterung, an die Kinder (und auch Haustiere) nicht gelangen können.
- Lassen Sie Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen - vor allem nicht, wenn Kinder dabei sind! Unachtsamkeit ist die Brandursache Nummer eins!
- Löschen Sie Kerzen an Adventskränzen und Gestecken rechtzeitig, bevor sie heruntergebrannt sind: Tannengrün trocknet mit der Zeit aus und wird zur Brandgefahr.
- In Haushalten mit Kindern sollten vor allem am Weihnachtsbaum elektrische Kerzen verwendet werden. Diese sollten ein Prüfsiegel tragen, das den VDE-Bestimmungen entspricht.
- Achten Sie bei elektrischen Lichterketten darauf, dass Steckdosen nicht überlastet werden. Kaufen Sie keine billigen Lichterketten!
- Wenn Sie echte Kerzen entzünden, stellen Sie ein entsprechendes Löschmittel (Wassereimer, Feuerlöscher) bereit.
- Wenn es brennt, versuchen Sie nur dann die Flammen zu löschen, wenn dies ohne Eigengefährdung möglich ist. Ansonsten schließen Sie möglichst die Tür zum Brandraum, verlassen (mit Ihrer Familie) die Wohnung und alarmieren die Feuerwehr mit dem Notruf 112.
- Rauchwarnmelder in der Wohnung verringern das Risiko der unbemerkten Brandausbreitung enorm, indem sie rechtzeitig Alarm geben. Die kleinen Lebensretter gibt es günstig im Fachhandel - übrigens passen sie perfekt als Geschenk auf den Gabentisch!