Kreis Höxter / 07.-14.06.2013 (TKu) Kräfte der Feuerwehr Höxter waren erstmalig in ihrer Geschichte mit der Bezirksreserve Detmold in einem anderen Bundesland an einem Katastropheneinsatz beteiligt. Es sollte der größte Einsatz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland sein, der zur Zeit noch andauert. Zwei Mannschaften teilten sich die Woche Einsatzdienst in der Kleinstadt Schönebeck an der Elbe nahe Magdeburg auf, um zu vor Ort zu helfen. Die Hauptaufgabe bestand darin, die Deiche der Elbe zu sichern und an schwachen Stellen mit Sandsäcken zu verstärken. Auch Keller und Straßenzüge mussten ausgepumpt bzw. gesichert werden. Dabei schwappte den Einsatzkräften, die in einer Schule in Schönebeck untergebracht waren, eine Welle der Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft aus den Reihen der Bevölkerung entgegen, wie man es nicht gewohnt ist.

Die Helfer aus dem Kreis Höxter: Hier der zweite Abmarsch (Foto: Neue Westfälische)

Die Helfer aus dem Kreis Höxter: Hier der erste Abmarsch

Als Beispiel ist dazu eine rührende Bildübergabe zu nennen, bei der die kleine Sophie aus Schönebeck unseren Kameraden ein selbstgemaltes Bild übergeben hatte, welches das Schicksal ihrer ganzen Familie aufzeigt. Das Foto haben die Einsatzkräfte mit nach Höxter genommen, um es im Feuerwehrgerätehaus mit einigen Bildern aufzuhängen. Was im Einzelnen alles bewältigt wurde, wird schwer in Worte zu fassen sein, daher haben wir eine Bildergallerie erstellt, die unten abrufbar ist. Neben der "kämpfenden Truppe" war auch der Einsatzleitwagen (ELW-2) des Kreises Höxter vor Ort im Einsatz. Der Einsatzleitwagen wurde größtenteils mit Feuerwehrleuten aus dem Stadtgebiet Höxter besetzt und betrieben. Weiterhin kommt hinzu, dass Höxteraner Kameraden auch im Krisenstab aktiv einbezogen worden sind. Fazit: Schlaf war Mangelware, Arbeit gab es satt, das Ergebnis des Einssatzes ist mehr als zufriedenstellend. Nachlese: Das Hochwasser in Mitteleuropa von Ende Mai und Anfang Juni 2013 wurde durch tagelange Regenfälle verursacht. Insgesamt kam es in sieben L&¨ndern zu schweren Überflutungen. Entlang der Elbe wurde ab dem 5. Juni Katastrophenalarm ausgelöst. Allein für die Städte Schönebeck und Magdeburg wurden eine Million Sandsäcke aus Nordrhein-Westfalen geschickt. Anders als bei dem Elbehochwasser 2002 kam diesmal noch das massive Saale-Hochwasser hinzu. Am Morgen des 7. Juni wurde in Magdeburg der Höchststand des Elbehochwassers von 2002 (6,72 m) erreicht und im Laufe des Tages bei weitem überschritten. Mehrere Bahnverbindungen mussten eingestellt werden, etwa bei Wittenberg oder zwischen Magdeburg und Schönebeck. Am 8. Juni mussten die Deiche in Magdeburg bereits auf einer Länge von knapp 20 km gegen die Wassermassen verteidigt werden. Bewohner einzelner Stadtteile wurden zum Verlassen aufgefordert. In Schönebeck drang Wasser in die Altstadt ein, so dass einige Hundert Einwohner in Sicherheit gebracht werden mussten. 

Fotos/Video: Schmits, Meyer, Brockmann, Butz, Maly, Kube

 

Hier geht es zur Fotogallerie des Einsatzes

>Fotogallerie Hochwassereinsatz<

 

Hier ein Video der ersten Kolonne, welche sich in Richtung Magdeburg auf den Weg gemacht hat

Zahlreiche Einsatzstellen mussten die Höxteraner bei ihrem einwöchigen Aufenthalt in Schönebeck abarbeiten

Die kleine Sophie bedankt sich bei den Helfern