NRW (IM/TKu) In Teilen Nordrhein-Westfalens ist es am 26. und 27. August 2010 durch Regenfälle zu massiven Überflutungen gekommen. Am stärksten betroffen von den Starkregenfällen und Starkwinden waren die Regierungsbezirke Münster und Detmold und hier besonders die Kreise Steinfurt und Borken sowie die Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe. Bei den rund 4.000 witterungsbedingten Einsätzen in den Regierungsbezirken Münster und Detmold handelte es sich fast ausschließlich um Schäden durch lang anhaltende Regenfälle wie überflutete Keller und übergelaufene Regenrückhaltebecken.

In Ahaus und Steinfurt fielen die Kläranlagen aus. In Bad Salzuflen entstanden zusätzlich Sturmschäden, wie abgedeckte Dächer und entwurzelte Bäume. Deutliche Verkehrsbehinderungen gab es im ganzen Einsatzgebiet durch Sperrung überfluteter Fahrbahnen und Bahnstrecken. Die Flusspegel stiegen auf ein sehr hohes Maß an. Die Krisenstäbe der Bezirksregierungen Münster und Detmold sowie die Einsatzleitungen der Kreise Steinfurt und Borken koordinieren die Arbeit zahlreicher Rettungskräfte, die aus ganz NRW zu den Schadensorten herbeibeordert wurden. Im Einsatz waren mehr als 4.200 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr sowie zahlreicher anderer Hilfsorganisationen. Davon kommen im Regierungsbezirk Münster insgesamt ca. 2.400 Einsatzkräfte zum Einsatz (Kreis Steinfurt ca. 1.600, Kreis Borken ca. 800) und im Regierungsbezirk Detmold ca. 1.800 Hilfskräfte (davon u.a. ca. 720 im Kreis Minden-Lübbecke und ca. 440 im Kreis Herford).

Zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte wurden aus dem ganzen Land Einheiten der überörtlichen Hilfe mobilisiert. Zur überörtlichen Hilfe ausgerückt waren auch zwei Züge aus dem Kreis Höxter mit dem Einsatzleitwagen 2 (ELW2) aus Höxter, der die Koordination für insgesamt vier Züge aus den Kreisen Paderborn und Höxter übernahm. Unter den Helfern waren auch Feuerwehrleute aus dem Stadtgebiet Höxter, die in der Stadt Gronau (Kreis Borken) zum Einsatz kamen. Für sie galt es unter der Leitung von Verbandsführer Willi Schrenner ein vom Hochwasser bedrohtes Krankenhaus (St. Antonius Krankenhaus Gronau) vor den Fluten der Dinkel (Normal: 30cm Wasserstand - Bei diesem Hochwasser: ca. 2,50m Wasserstand) zu schützen. Besonders gefährdet waren dabei einige Trafohäuschen, die für die gesamte Stromversorgung des Krankenhauses zuständig waren sowie Keller und Erdgeschoss des Krankenhauses. Ein weiterer Einsatz- und Bereitstellungsraum war die Gronauer Innenstadt, die teilweise von den Wassermassen geflutet wurde. Die Kräfte aus Höxter waren rund 24 Stunden im Dauereinsatz. Erst im Mai diesen Jahres hatte die Bezirksreserve Detmold, zu der auch die Einsatzkräfte aus Höxter gehören, eine Hochwasser-Großübung bei Petershagen (Kreis Minden-Lübecke) absolviert, um auf eine derartige Lage vorbereitet zu sein. Siehe hier: Hochwasser-Großübung Weserwelle

Fotos: Thomas Kube